Mittwoch, 7. November 2012

Uniontown - Somerset - 77 km - Tag 65

Heute hatte ich mir nur etwa 70 km vorgenommen. Wo die vergangenen Tage noch hügelig und steil waren, sollte es heute bergig werden.

Als ich los bin, war es richtig kalt. Im Gegensatz zu gestern gab es heute keine Sonne. Es war den ganzen Tag bedeckt. Ich war aber dick angezogen. Mittlerweile habe ich die ganz dicke Winter-Radlerhose aus den Taschen geholt. Außerdem trage ich nun ein langärmeliges Thermounterhemd und ein kurzärmeliges übereinander. Dann kommt noch das Radtrikot und als letztes die Regenjacke. Das hält warm.

Es hat heute nicht lange gedauert bis die Berge kamen. Bisher war es so, dass man mit Schwung aus dem letzten Hügel irgendwie über den nächsten rüberkam. Das ging heute nicht mehr. Es wurde dann so steil, dass mann nur noch im kleinsten Gang fahren konnte. Und das auch nur im Stehen! Da muss man aufpassen, dass man nicht zu schnell fährt. Denn dann ist man relativ schnell am Ende. Wenn man aber weiß, wie viel Power man über einen längeren Zeitraum geben kann, kann nicht viel passieren und es ist nur ein Geduldsspiel bis man oben ankommt. Über den Tag gab es einige Stellen an denen die Steigung locker zweistellig war. So bin ich dann irgendwann auf 2700 Fuß angekommen. Also etwa 800 Meter. Hier zeigte sich dann, was Sandy in Pennsylvania hinterlassen hat: Eine verschneite Winterlandschaft. Auch wenn die Sonne nicht schien und es richtig kalt war: Es war superschön. Es war kaum Verkehr, und wenn kein Auto kam war es ganz still im Wald. Dann hört man eigentlich nur noch seinen eigenen Atem. Da durch zu radeln war ein tolles Erlebnis und sicher eines der Highlights der Tour bisher.




Wie sich über den Tag herausgestellt hat, war es eine gute Idee, dass ich für den Tag nur eine kurze Strecke geplant habe.  Zum einen verlangsamen diese wahnsinnigen Steigungen einen ganz schön und kosten Zeit. Zum anderen ist es sicherlich extrem unangenehm dort hochzufahren mit dem Gefühl, dass man sich beeilen muss, wenn man ankommen will bevor es dunkel wird. So konnte ich es richtig genießen, und so denke ich auch, sollte es eigentlich ein.

Der heutige Tag ist übrigens dafür verantwortlich, dass ich das Glück habe, innerhalb von zwei Monaten drei Jahreszeiten erlebt zu haben. Eigentlich unglaublich: Sommer in Kalifornien und Nevada, Herbst in Utah und Colorado und nun Winter in Pennsylvania.

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