Montag, 12. November 2012

Lancaster - Coopersburg - 115 km - Tag 69

Ich bin heute, es war ja Sonntag, als erster aufgestanden. Ich habe mir selbst ein kleines Frühstück gemacht  und dann recht schnell meine Sachen zusammengepackt. Während es gestern den ganzen Tag über warm aber diesig gewesen war, konnte man heute schon früh erkennen, dass es schön sonnig werden würde. Ich wurde von der ganzen Familie verabschiedet und habe in den ersten Momenten des Fahrens noch ein bisschen was von dem schönen Ort gesehen. Wenn man früh losfährt, vor allem an einem Sonntag, ist draußen noch alles ganz ruhig. Gepaart mit den ersten Sonnenstrahlen, war das ein schöner Start in den Tag.




Ich bin dann die ganze Zeit geradeaus gefahren und kam dann in einen Ort namens "New Holland". In diesem Ort ist auch die Firma mit dem gleichen Namen ansässig. Man sieht riesige Fabrikgelände, wo Traktoren und landwirtschaftliche Maschinen hergestellt werden. Auf der einen Seite der Straße also moderne Technik, auf der anderen Seite sieht man das Gegenteil: Die berühmten schwarzen Pferdekutschen der Amish. Andrew hatte mir schon erzählt, dass ich viele sehen würde. Es gibt wohl in der Gegend etwa 100.000 Menschen, die den Amish angehören. Später sind mir dann viele Jungs auf Fahrrädern entgegengekommen. Da Sonntag war, konnte ich mir denken, dass sie gerade aus der Kirche kommen. Diese habe ich dann kurz darauf auch passiert. Das war ein Bild wie aus einer anderen Zeit. Eine Kirche aus Holz und ganz weiß. Daneben etwas was aussah wie ein Stall, wo ganz viele schwarze Kutschen geparkt waren. Die Messe war offenbar gerade vorbei, sodass ganz viele in schwarz gekleidete Menschen vor der Kirche standen und das tolle Wetter nutzen um wohl die Ereignisse der Woche zu diskutieren.

Ich hatte geplant die Mittagspause in Pottstown einzulegen. Die Stadt liegt ungefähr auf 2/3 der Strecke. Ich war also schon eine Weile unterwegs, und da ich kaum etwas gefrühstückt hatte drückte mir es schon ganz schön im Magen. Dazu habe ich mich dann auch noch ein bisschen verfahren. Was dazu führte, dass ich eine kleine "Ehrenrunde" drehen musste. Schlussendlich hab ich dann aber einen Burgerking gefunden und es gab endlich was zu essen.

Nach der Mittagspause wurde es plötzlich wieder ganz schön hügelig. Das blieb auch bis zum Ende des Tages so und fand ganz kurz vor Ende auch noch seinen Höhepunkt ein einem Anstieg mit bis zu 20%(!) Steigung.

Heute Abend habe ich bei John Schubert und seiner Frau Anne übernachtet. Die beiden wohnen in einem kleinen Haus in einem schönen Wohngebiet mitten im Wald. Zu dem Haus gehört ein Gästehaus, in dem ich sozusagen mein eigenes Reich hatte. Es gab ein leckeres Abendessen und Bier einer Brauerei aus der Gegend. John ist ein alter Hase im Bikebusiness (er ist Autor und schreibt Bücher und Zeitschriftenartikel über Fahrräder und Radfahren, außerdem ist er Gutachter für Fahrradunfälle) und wir redeten den ganzen Abend über Fahrräder und Fahrradtouren.

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