Sonntag, 4. November 2012

Huntington - Parkersburg - 159 km - Tag 62

Fast zweieinhalb Wochen ist es nun her, dass ich in Huntington angekommen bin. Ursprünglich dachte ich, dass ich einen, vielleicht auch zwei Tage in Huntington Pause machen würde. Dass es nun so lange werden würde, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Ich hatte mich schon vergangenen Sonntag einmal auf den Weg nach Parkersburg gemacht, musste aber erkennen, dass das Wetter ein Weiterfahren nicht zuließ (Ich hatte eigentlich gedacht, den Hurricane westlich umfahren zu können). Ich bin also am Montag wieder (und natürlich die ganze Zeit im Regen) wieder nach Huntington zurückgefahren und kam so in den Genuss einer weiteren "freien" Woche. Es hat übrigens die ganze Woche weiter geregnet. Erst gegen Freitag konnte man trockene Phasen während des Tages ausmachen.

Die Woche habe ich unter anderem Damit verbracht, mir einen neue Regenjacke zu kaufen. Denn die, die ich mit hatte, ist mehr oder weniger daran schuld, dass ich umgekehrt bin. Denn die tut nicht mehr was sie soll: nämlich den Regen abhalten. Pitschnass auf dem Rad, da verliert man schnell den Willen. Ich hatte das schon in Colorado vermutet, den Gedanken dann aber bei Seite geschoben, als das Wetter besser geworden ist. Jetzt habe ich eine neue und bin für eventuelle Regengüsse gewappnet. Ich will es nicht beschreien, aber es könnte sein, dass die Regenjacke in den Packtaschen bleibt. Denn es ist relativ gutes Wetter für die komplette kommende Woche vorausgesagt.

Heute morgen bin ich sehr pünktlich aus Huntington weg. Ich musste heute bis nach Parkersburg. Der Ort ist etwa 155 km entfernt. Außerdem wurde letzte Nach die Uhr nach hinten gestellt. Also saß ich schon um 7 Uhr auf dem Rad. Das bedeutete, dass ich 10 Stunden Tageslicht hatte. Die würde ich vielleicht nicht unbedingt brauchen, aber sicher ist sicher. Vor allem weil ich nicht wusste wie es so läuft nach zweieinhalb Wochen Pause. Ich bin zwar zwischendurch gefahren (und ich habe auch die ein oder andere Trainingsrunde gedreht), bin aber trotzdem weit von dem Pensum entfernt, dass ich normalerweise habe.

Es war ein super Gefühl wieder auf dem Rad zu sitzen. Vor allem bei schönem Wetter und bei wenig Wind. Ich habe dann relativ schnell gemerkt, dass es ganz gut läuft. Ich hatte mir umsonst Gedanken gemacht. Da ich ja schon so früh los bin, habe ich nach etwa 3 Stunden erstmal gefrühstückt. Ich bin bis ca. zwei drittel der Strecke dem Ohio River gefolgt, der die Grenze zwischen West Virginia und Ohio darstellt (während ich in Ohio gefahren bin). Bis da hin war die Straße auch so gut wie selten. Die war an sich sehr breit, wenig Verkehr, und das wichtigste: saubere und breite Seitenstreifen auf denen das Rad komfortabel rollte.

Danach ging es weg vom Fluss wo es sofort hügelig wurde (und der Seitenstreifen unglaublich schmutzig). Zu meiner Überraschung war das aber kein Problem. Ich hatte bisher nur selten bei jenseits der 120 km einen so guten Rhythmus und einen so runden Tritt. So war ich dann auch ganz zufrieden als ich schon vor vier Uhr beim Motel angekommen bin.

Parkersburg ist eine ziemlich runtergekommene Stadt (bis auf den Bereich Downtown) mit vielen seltsamen Gestalten. Das Motel ist aber etwas außerhalb und das ist auch ganz gut so denke ich.

Nun sind es noch 9 Fahrtage bis nach New York. Laut meinem Plan war diese Etappe aber bei weiten die längste. Morgen und übermorgen werden es nochmals etwas mehr als 70 Meilen sein. Die Tage danach werde ich dann aber etwas ruhiger angehen lassen.

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