Sonntag, 7. Oktober 2012

Mc Pherson - Emporia - 130km - Tag 33

Ich bin heute früh aufgestanden, weil ich mir nicht sicher war, wie es mit dem Wind sein würde. Der Wetterbericht hatte gesagt, es solle nur noch mit 10 Meilen aus dem Norden wehen, aber ich wusste nicht wirklich was das bedeutet. Kalt sollte es jedenfalls werden, ebenso sollten auch ein paar Regentropfen fallen.

Ich bin relativ pünktlich um viertel nach 9 vom Hotel weggekommen. Ich hatte mich ganz gut eingepackt. Normalerweise trage ich eine Fleecejacke unter der Regenjacke. Mir ist aber aufgefallen, dass sich die immer mit dem Schweiss vollsaugt und den nicht mehr abgibt. Das führt dann dazu, dass man friert wenn irgendwie der Wind unter die Regenjacke kommt. Ich hatte das heute anders gemacht und statt dessen ein langes Unterhemd getragen, dass ein bisschen dicker ist. Das hat wunderbar funktioniert. Alles trocken geblieben.

Als ich los bin, war ich praktisch sofort aus der Stadt draußen. Man hat auch sofort gemerkt, dass der Wind nun nicht mehr so stark war. Er kam zwar immernoch kalt aus dem Norden, aber nicht mehr so, dass es das Fahren zur Tortur gemacht hätte. Obwohl es diesig war, konnte man das Fahren doch ein genießen. Es hat dann relativ schnell angefangen zu regnen. Es war aber nur ein Sprühregen, sodass ich mir die Faulheit leisten konnte die Regenhose in der Tasche zu lassen.

Mittagspause habe ich dann in Marion gemacht (Schon wieder so ein Ort mit einem Vorname als Name). Hier merkt man sofort, dass man nicht mehr auf der offiziellen Route unterwegs ist. Man ist als Tourenradler wirklich ein Exot. Ich wurde sofort angesprochen: "Bist du neu in der Stadt?" Ich habe mich ein bisschen gefühlt wie in einem Western. Die Leute hier bekommen offenbar selten jemanden zu Gesicht den sie nicht kennen, erst recht niemanden der mit einem bepacken Fahrrad daherkommt. Wenn er dann noch erzählt, dass er aus Deutschland kommt, aber eigentlich in San Francisco gestartet ist um nach New York zu fahren, dann ist das schon außergewöhnlich.

Schon am späten Nachmittag bin ich dann im Emporia eingerollt. Ich wollte mir einen entspannten Abend im Motelzimmer mit Mikrowellenessen machen. Doch daraus wurde nichts. Als ich in den Aldi gegangen bin (Heimatgefühle!) wollte ich mit der Kreditkarte zahlen. Dass das aber nicht geht,  musste ich dann feststellen, als ich versuchte zu bezahlen. Hinter mir stand Giacomo, ein hängengebliebener Ex-Austausch-Student. Der hat mich in den Nachbarladen geschickt weil der Kreditkarten akzeptiere. Dort bin ich dann hin. Eine Minute später erscheint er dann da auch und bietet mir an mich zum Walmart zu kutschieren, er müsste nur vorher noch in den Liquor-Store. Er wolle heute Abend in die Stadt und vorher mit seinen Freunden in seiner Wohnung vorglühen, ich sei herzlich eingeladen. So kam es, dass ich den Abend dann dort mit ihm und seinen Freuden dort verbracht habe.


1 Kommentar:

  1. Hi Tim... hope everything is going well... You are a great inspiration for me... I well like to follow your path and one day be able to cross all the States with a my bike! I wish you good luck on continuing your journey! Buon Viaggio da Giacomo, Ciao

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