Sonntag, 7. Oktober 2012

Emporia - Osawatome - 145 km - Tag 34

Heute war ein leichter Rückenwind vorausgesagt! Daher habe ich mir morgens dann doch ein bisschen Zeit gelassen. Die Route heute war ein bisschen komplexer. Nicht nur einfach ein bisschen geradeaus. Deshalb habe ich mich promt verfahren, letztendlich aber doch die richtige Straße gefunden. Bei strahlendem Sonnenschein übrigens, da hat das Fahren mal wieder Spaß gemacht.

Aufgrund der guten Bedingungen habe ich heute erst nach 30 Meilen oder so eine Pause eingelegt und mir bei einem Supermarkt ein Mittagessen an der heißen Theke geholt. Das war das erste Mal, dass ich es erlebt habe, dass die Verkäuferin ein bisschen kleinlich bei der Portionierung gewesen ist. Andererseits könnte man es aber wohl auch vernünftig nennen... Der Teller wurde eben nicht vollgepackt bis zum geht nicht mehr. Aber so sieht man es an sich selbst: man gewöhnt sich an abstruse Essensmengen und fordert sie irgendwann sogar ein...

Den Tag über ist nicht viel passiert. Die Landschaft hat sich nun ein wenig verändert. Aus der Prärie ist nun eher eine Hügellandschaft geworden. Mit vielen kleinen Bauernhöfen. Wovon allerdings nicht mehr so viele bewirtschaftet zu sein scheinen. Dennoch ergeben sich hier und da Ausblicke auf eine schöne Kulturlandschaft.



Witzig ist es wenn man an einer Kuhweide vorbeifährt. In Deutschland ist es mir jedenfalls noch nicht aufgefallen: Da starren einen 200 Augenpaare an, und wie man vorbeifährt drehen sich die Köpfe im selben Tempo mit. Das öffentliche Leben auf der Weide kommt für einen Moment zum Erliegen. Oft hängt der Kuh noch das Gras aus dem Mund welches voller Erstaunen nicht mehr gekaut werden kann. Bei dem Anblick kann man sich auf dem Rad kaputtlachen.

Ich hatte gestern Kyle getroffen, der für den Abend eine Übernachtung über Warmshowers organisiert, und mich netterweise mit angekündigt hatte. Wir hatten aber heute Nacht in unterschiedlichen Orten übernachtet und sind heute nicht gemeinsam gefahren.

Er hatte mir die Adresse gegeben daher wusste ich wo ich hinmusste. Als ich dann von Westen her vor das Haus unseres Hosts vorfahre, kommt er im exakt gleichen Moment von Osten an. Wir sind praktisch auf die Sekunde gleichzeitig dort angekommen. Merkwürdigerweise aus unterschiedlichen Richtungen.

Wir sind heute Abend bei Ross und seinen Eltern (und 19 Katzen) zu Gast. Die haben ein Haus oder eher einen ehemaligen Bauernhof etwas außerhalb von Osawatome (Gesprochen: Ossawattommie). Es gab einen ordentlichen Batzen Fleisch mit Kartoffeln zum Abendessen. Und Warsteiner. So richtige Hausmannskost. Das hatte ich schon lange nicht mehr.

Morgen geht es dann auf den Katie Trail. Von dort sind es etwa 2 Tage nach St. Louis.

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