Donnerstag, 11. Oktober 2012

Osawatome - Windsor - 153 km - Tag 35

Eine Sache die ich gestern vergessen habe aufzuschreiben, ich weiß auch nicht wieso, muss ich hier noch erzählen. Wir sind ja gestern Abend Bei Ross, unserem Warmshowershost in Osawatome angekommen. Ich bin gerade dabei das Haus zu betreten, und ziehe meine Regenjacke aus. Als Ross das Gutmann-Radtrikot sieht sagt er "Cooles Trikot, das Bier ist gut". Ich: "Hä?", verstehe nicht richtig was er meint. Er wiederholt es und sagt, dass er gerade Dienstag aus Deutschland zurückgekommen ist. Er hat Urlaub gemacht und Freunde in Daiting besucht. Ein Blick in Google zeigt, dass das nicht mal 35 Kilometer von Eichstätt weg ist. Man könnte mit dem Radtrikot nach Köln oder Frankfurt fahren und keiner würde es kennen. Aber dann fährt man nach Osawatome nach Kansas und findet einen der es erkennt...

Heute war Feiertag (Columbus Day - historisch unkorrekt nicht am 12.10.), deshalb musste keiner früh raus zur Arbeit. Deshalb haben wir zusammen mit Ross und Familie ausgiebig gefrühstückt. Mit Eiern und Würstchen und so weiter. Deshalb sind wir auch erst um elf weggekommen. Obwohl wir heute einiges vorhatten. Wir wollten heute den Katy-Trail erreichen.

Relativ flott hatten wir die Grenze zu Missouri erreicht. Damit haben wir für Kansas ungefähr nur eine Woche gebraucht.



Wir haben relativ schnell gemerkt, dass wir ziemlich spät dran sind und uns schon mit dem Gedanken angefreundet, irgendwo unsere Zelte aufzuschlagen noch bevor wir den Trail erreicht haben. Wir haben dann bei einem Supermarkt eine Pause eingelegt. Als wir gerade wieder starten wollen kommt mal wieder jemand vorbei, der uns auf unsere Tour anspricht. Wir erzählen was wir vorhaben und er fragt uns wie wir Missouri durchqueren wollen. Auf die Antwort "Katy-Trail" erwidert er, dass er dort ein Wochenendhaus hätte (In Windsor - unseren eigentlichen, geplanten Tagesziel) und ob wir dort übernachten wollen. Wir sagen natürlich JA und er drückt uns den Schlüssel fürs Haus in die Hand. Manchmal kommt man auf ungewöhnlichen Wegen an eine Übernachtungsgelegenheit.

Mit frischer Energie, machen wir uns daran unser Tagesziel doch noch zu erreichen. Wenn man weiß, dass irgendwo ein Bett auf einen wartet, dann bringt man doch noch mal alle Energie auf. Und man ist dafür auch bereit, womöglich mal ein, zwei Stunden im dunkeln zu radeln. Bevor wir dort gegen halb 10 Abends angekommen sind, ab es an meinem Rad einen kleinen Zwischenfall: Ich hatte gemerkt, dass mein Hinterrad ein bisschen eierte, ich konnte aber noch problemlos fahren. Das wurde im Laufe des Abends aber immer schlimmer, sodass ich angehalten habe. Ich habe dann gemerkt, dass sich einige Speichen extrem gelockert hatten. Unter dem Gewicht und bei über 3000 km kann das schon passieren. Auf jeden Fall ein Wunder, dass nix kaputtgegangen ist. Wir haben die Speichen wieder festgezogen und Kyle hat das Hinterrad dann grob zentriert.


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