Mittwoch, 19. September 2012

Cedar City - Panquitch – 94 km – Tag 14

Nachdem ich gestern bis spät in den Abend hinein gefahren bin, habe ich es heute Morgen ruhig angehen lassen und bin nicht früh aufgestanden. Ich habe in aller Ruhe meine Sachen zusammengepackt und bin in die Stadt gefahren. Der Parkplatz war so gut wie leer als ich das Motel verlassen habe. Es scheint so als wäre ich der letzte gewesen. Das zeigte sich auch beim Frühstück, wo es außer Kaffee gar nichts mehr gab.

Als ich dann in die Stadt reingekommen bin hab ich geguckt wo der Fahrradladen ist, den es laut des Kartenmaterials von der ACA geben soll. Ich habe den auf Anhieb gefunden und mein Rad reingeschoben. Der Mensch in dem Radladen, der es scheinbar gewöhnt ist, Fahrräder von Leuten wie mir zu reparieren (laut ihm kommen mehrere die Woche bei ihm im Laden vorbei) sagte dann, es sei kein Problem, würde nun ein bisschen dauern.

Auf Hinweis des Typs im Radladen bin ich dann in einen Laden gegangen wo ich erstmal was gefrühstückt habe. Ich hab dann weiterhin die Zeit genutzt um ein bisschen was einzukaufen. Unter anderem einen Wasserfilter um hinsichtlich der Wasserversorgung ein bisschen unabhängiger zu werden.

Als das Rad fertig war, habe ich mich auf den Weg nach Panquich gemacht. Das sind insgesamt nur paarundneunzig Kilometer, allerdings geht es in der Zwischenzeit auf über 3000 Meter nach oben. Es stand also eine Bergetappe an. Ich hatte gar nicht daran gedacht, den Berg „in einem Rutsch“ zu überwinden. Der Typ im Radladen hatte aber gesagt, es sein kein Problem.

Es ging am Anfang gut voran. Es war steil aber mit der Höhe wurde es kühler und es war nicht mehr ganz so heiß. Es wurde dann sogar kühl und ich musste schon mal die Jacke aus der Packtasche holen. Unterwegs sah ich am Straßenrand irgendeinen Hirsch der mich in aller Seelenruhe beim Vorbeifahren beobachtete. Es wurde dann immer steiler, ich musste immer wieder und in immer kürzeren Abständen Pausen einlegen.


Die Strecke war ziemlich tückisch, denn es war nicht wirklich ein Gipfel auf den man heraufradelte, sondern eher ein Gebirgszug. So kam es dann, dass ich gegen viertel nach 6 „oben“ ankam, es aber noch lange nicht wieder nach unten ging. An den interessantesten Stellen machte ich ein paar Photos und freute mich dann auf die Abfahrt. Das Problem war dann, dass es noch eine ganze Weile auf und ab ging, bis es wirklich wieder nach unten ging. Da war es schon kalt und es wurde dunkel. Ein Schild kündigte kurz nach Beginn der Abfahrt mein Ziel Panquitch in 30 Meilen an...na toll...


Ich habe mich dann ziemlich ins Zeug gelegt um runterzukommen. Es war so kalt, dass ich 3 Jacken übereinander angezogen habe. Darunter habe ich dann allerdings ordentlich geschwitzt. Zudem wurde die Abfahrt immer flacher und ich musste immer mehr treten. Es war dann richtig dunkel und außerdem rannten mir alle Paar Meilen Hirsche über die Straße. Es kam mir aber keine zu Nahe.

Irgendwann war es dann soweit und ich sah die Lichter. Ich hatte bevor ich losgefahren war in Cedar City einen kleinen Eimer Kartoffelsalat gekauft, den ich auf meinem Gepäck befestigt hatte. Das war nicht hundertprozentig aber es war gut genug um ihn über 90 km auf dem Rad zu transportieren. Als ich dann gerade dabei bin in die Stadt reinzufahren, hat er sich dann wohl entschieden mich und mein Rad zu verlassen und sich auf der Straße zu verteilen. Da blieb mir nichts anderes übrig als mich auf mein „Monstersandwich“ zu konzentrieren, das ich ebenfalls noch gekauft hatte.


Ich hatte ein paar Schwierigkeiten ein Zimmer in einem Motel zu finden. Die ersten fünf die ich versuchte waren alle ausverkauft und ich wurde schon nervös. Glücklicherweise hat es dann doch noch geklappt. Es war zwar eine Absteige die teuer war, ich hatte aber das Glück, dass Ken wieder zu mir stieß (der ja einen Umweg fahren musste um ein neues Hinterrad zu kaufen da das andere kaputtgegangen war). So konnten wir uns dann zumindest Zimmer und die Kosten dafür teilen.

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